
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
Spezialfall Burnout
Oftmals werden die Begriffe Stress, Burnout und Depression in einem Atemzug genannt und miteinander vermengt. Sie hängen auch zusammen, aber mit der Definition und Abgrenzung ist das so eine Sache: Was ein Burnout ist, ist nämlich nicht einheitlich und klar definiert.
​
In erster Linie wird dieser Zustand als Stresssyndrom beschrieben, das als Folge von chronischer Überlastung am Arbeitsplatz entsteht. Der Begriff „Ausgebranntsein“ soll den Zustand emotionaler, körperlicher, psychischer und sozialer Erschöpfung beschreiben, den die Betroffenen verspüren und der über einen längeren Zeitraum andauert.
​
Stufenweise Abwärtsspirale
Burnout ist ein langsamer und schleichender Prozess, der bei jeder betroffenen Person etwas anders abläuft. Er trifft in der Regel gerade jene Menschen, die sich mit viel Energie und großem Engagement für eine Sache einsetzen und die sehr effektiv und konzentriert arbeiten. Ausbrennen kann nur, wer für etwas brennt. Betroffene durchlaufen dabei typischerweise mehrere Stadien bis zum Zustand der totalen Erschöpfung.
​​
Ein Burnout ist nicht eingebildet
Ein Burnout kann zu einer Depression führen bzw. hinter einem Burnout kann sich eine Depression „verstecken“. Das Burnout ist streng medizinisch gesehen keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Zusatzdiagnose. Nichtsdestoweniger muss es sehr ernst genommen werden. Die Betroffenen bilden sich ihr Leiden keineswegs ein und die Beschwerden zeigen typische Muster.
​
Die Hauptsymptome eines Burnout-Syndroms sind:
-
Emotionale Erschöpfung, Gefühle von Energieverlust über Ausgelaugtsein bis hin zu vollkommener Erschöpfung
-
Zynismus/Distanzierung/Depersonalisierung
-
Reduzierte Leistungsfähigkeit
Auf der körperlichen Ebene gibt es dazu Reaktionsmuster, die der eigenen persönlichen „Achillesferse“ entsprechen: Herz- und Kreislaufprobleme etwa oder Schlafstörungen, Rücken- und Kopfschmerzen oder Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt können mit einem Burnout-Syndrom einhergehen.
​​
Holen Sie sich Hilfe!
Holen Sie sich ärztliche und psychologische Hilfe. Eine Fachärztin bzw. ein Facharzt für Psychiatrie kann die Diagnose Depression und/oder Burnout-Syndrom stellen und die weiteren (psycho-)therapeutischen Schritte planen sowie, falls notwendig, eine medikamentöse Behandlung initiieren.
​
Probleme am Arbeitsplatz und / oder im sozialen Umfeld können im Rahmen einer Psychotherapie thematisiert werden. Zusammen mit einer:m Therapeut:in können passende Lösungswege erarbeitet werden, um mit zukünftigen Stresssituationen besser umgehen zu können. Auch das Erlernen eines besseren Zeitmanagements oder verschiedener Entspannungstechniken können helfen, besser mit Stresssituationen umzugehen. Betroffene sollten außerdem darauf achten, regelmäßige Ruhephasen in ihren Alltag einzubauen, auch einmal „nein“ zu sagen, ausreichend zu schlafen, sich gesund zu ernähren und vor allem sich regelmäßig zu bewegen. Auch Hobbys und das Pflegen sozialer Kontakte können als wichtiger Ausgleich zum stressigen Berufsleben dienen.