RATGEBER & TIPPS
Was Sie als Betroffene:r tun können
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Hilfe suchen und annehmen! Depression ist keine Schande, sondern eine Krankheit, die jede:n treffen kann. Menschen, die unter einer Depression leiden, brauchen professionelle Hilfe. Wenden Sie sich daher, wenn Sie sich häufig ohne Grund traurig, niedergeschlagen oder antriebslos fühlen, an Ihre:n Hausärzt:in oder eine:n Fachärzt:in für Psychiatrie. Sie bzw. er wird Ihnen helfen!
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Akzeptieren Sie Ihre Erkrankung! Bei der Depression handelt es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung, und als Betroffener können Sie sich nicht einfach „zusammenreißen“. Sie müssen sich auch nicht rechtfertigen.
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Wenn Sie krank sind, sind Sie krank! Das gilt bei einer Depression genauso wie bei körperlichen Erkrankungen. Sollte es aufgrund von Krankenständen zu Problemen mit Ihrer:m Arbeitgeber:in kommen, lassen Sie sich rechtlich beraten, wie Sie reagieren sollen. Mögliche Anlaufstellen sind hier z. B. die:der Betriebsrät:in oder die Arbeiterkammer.
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Je früher desto besser! Je früher mit einer Therapie begonnen wird, desto besser ist der Behandlungserfolg.
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Aktiv werden! Nehmen Sie, wenn irgend möglich, wieder am Leben teil. Unternehmen Sie etwas mit Familienmitgliedern, treffen Sie Freund:innen und Bekannte.
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Regelmäßig bewegen! Wissenschaftliche Studien belegen, dass regelmäßiger Ausdauersport wie ein natürliches Antidepressivum wirkt. Suchen Sie sich etwas, das Ihnen Spaß macht. Wie wäre es z. B. mit ausgedehnten Spaziergängen, Joggen, Wandern, Schwimmen oder Tanzen?
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·Strukturieren Sie Ihren Tagesablauf entsprechend Ihrem Stimmungsverlauf! Viele Betroffene verspüren ein ausgeprägtes „Morgentief“, meistens ist die Stimmung am Nachmittag etwas besser. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie wichtige oder schwierige Aufgaben für den Nachmittag einplanen, wenn Sie sich den Anforderungen besser gewachsen fühlen.
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Sprechen befreit! Nur wenn Sie über Ihre Probleme, Sorgen und Nöte reden, können andere Ihnen helfen bzw. Ihre Lage verstehen. Sagen Sie daher ruhig, wenn Sie sich nicht gut fühlen.
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Auf ausgewogene Ernährung achten! Sie sollten darauf achten, regelmäßig und ausgewogen zu essen (ausreichend Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe). Ihr:e Ärzt:in berät Sie gerne. Auch ein nett hergerichteter Essplatz kann die Stimmung heben. Oder verabreden Sie sich mit jemandem zum Essen. Es lohnt sich.
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Wichtige Lebensentscheidungen nicht während einer Depression treffen! Treffen Sie während einer akuten Depression keine wichtigen und weitreichenden Entscheidungen wie Arbeitsplatzwechsel, Trennung von Partner:innen etc. Ihre Gedanken sind zu diesem Zeitpunkt zu sehr von der Krankheit beeinflusst und möglicherweise bereuen Sie Ihre Entscheidung später.
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Vorsicht vor zu viel Alkohol! Alkohol verstärkt depressive Gefühle. Eine anfängliche Erleichterung endet meist im Katzenjammer. Trinken vernebelt auch den Blick auf tatsächliche, wirksame Hilfen, Ansprechpartner:innen oder echte Freund:innen.
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Bleiben Sie Ihrer Therapie treu! Der Therapieerfolg hängt davon ab, ob Sie Ihr Medikament über den ärztlich empfohlenen Zeitraum einnehmen. Brechen Sie die Therapie nie ohne Rücksprache mit Ihrer:m Ärzt:in ab!
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Depression und Sexualität – sprechen Sie darüber! Sowohl die Depression selbst als auch Medikamente dagegen können Ihr sexuelles Empfinden und Erleben beeinflussen. Wenn Sie das Gefühl haben, das Ihnen verschriebene Antidepressivum beeinträchtigt Ihre Sexualität, fragen Sie Ihre:n Ärzt:in nach Alternativen. Sie oder er stellt Sie gegebenenfalls auf ein Medikament um, das Ihr sexuelles Empfinden nicht beeinträchtigt.