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Tipps für Angehörige

Was können Sie als Angehöriger tun?

Nicht nur für den Betroffenen selbst, auch für Familie und Freunde stellt die Diagnose „Depression“ eine große Belastung dar. Hier finden Sie einige Ratschläge für ein gemeinsames Bewältigen der „Seelen-Krise“:

  • Seien Sie achtsam! Oft sind es Verwandte oder Freunde, die zuerst beobachten, dass jemand in eine Depression gefallen ist. Überlegen Sie, ob dauerndes Klagen und Niedergeschlagenheit nicht vielleicht ein Krankheitszeichen sein könnte. Sprechen Sie dies vorsichtig an. Versuchen Sie, den Betroffenen dabei zu unterstützen, Hilfe anzunehmen.
  • Akzeptieren Sie die Depression als Krankheit! Eine Depression ist eine sehr ernstzunehmende Krankheit, die sogar mit einer Suizidneigung einhergehen kann.
  • Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis sind von großer Bedeutung, trotzdem ist professionelle ärztliche Hilfe notwendig. Dies gilt ebenso für Informationen, die Sie im Internet finden. Eine Website oder ein Forum kann immer nur als Anregung oder Erstinformation dienen. Wenden Sie sich mit offenen Fragen bitte immer direkt an den behandelnden Arzt.
  • Fördern Sie die Therapietreue des Patienten! Hat der Betroffene bereits von seinem Arzt ein Medikament zur Behandlung der Depression verschrieben bekommen, bestärken Sie ihn darin, es regelmäßig einzunehmen. Eine kontinuierliche Behandlung – Medikamenteneinnahme und Psychotherapie – gewährleistet eine Verbesserung der depressiven Symptome und hilft auch maßgeblich dabei, dass der Betroffenen seinen Alltag wieder meistern kann. Unterstützen Sie ihn dabei, dass er über eventuell auftretende Nebenwirkungen, wie auch eine allfällige Beeinträchtigung seines sexuellen Empfindens, mit seinem Arzt spricht. Beachten Sie insbesondere, dass eine Veränderung der Medikamenteneinnahme oder dahingehende Ratschläge ohne Absprache mit dem Arzt lebensgefährlich sein können!
  • Hören Sie zu, anstatt Ratschläge zu erteilen! Bieten Sie dem Betroffenen an, über seine Ängste und Sorgen zu reden, und hören Sie ihm aufmerksam zu. Wenn Sie einen depressiven Patienten davon überzeugen wollen, dass es ihm besser geht als er sich tatsächlich fühlt, verlieren Sie nur sein Vertrauen.
  • Appellieren Sie nicht an den Willen des Betroffenen! Menschen, die an einer Depression leiden, können nicht „wollen“! Es ist sinnlos und oft kontraproduktiv, den Betroffenen aufzufordern, sich zusammenzureißen, oder ihn zu besonderen Aktivitäten bewegen zu wollen.
  • Unterstützen Sie den Betroffenen! Aufgrund seiner Erkrankung fällt es ihm schwer, Entscheidungen zu treffen. Unterstützen Sie den depressiven Patienten wie und wo es Ihnen möglich ist, setzen Sie ihn jedoch nicht unter Druck.
  • Suizidgedanken sind ein Hilfeschrei! Spricht der Betroffene über das Thema Suizid oder vermehrt über den Tod, so nehmen Sie seine Worte ernst und suchen Sie unverzüglich gemeinsam den Arzt auf oder verständigen Sie bitte die Rettung! Professionelle Hilfe ist dann dringend notwendig!
  • Auf sich selbst achten! Wichtig ist, dass Sie neben der Unterstützung Ihres Angehörigen auch auf sich selbst achten. Auch Sie sind nicht endlos belastbar! Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse und nehmen Sie gegebenenfalls ebenso ärztliche oder psychologische Hilfe in Anspruch oder wenden Sie sich an Angehörigenselbsthilfegruppen wie „Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter“ (HPE). www.hpe.at