Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO gehören psychische Erkrankungen zu den häufigsten Krankheiten weltweit.
Ihr Anteil wird weiter steigen. Für das Jahr 2030 setzt die WHO die Depression auf Platz zwei der größten Gesundheitsprobleme.
Derzeit leiden Berechnungen zufolge weltweit mehr als 350 Millionen Menschen an einer Depression. In Österreich gibt es etwa 400.000 behandlungsbedürftige depressive Menschen – Tendenz stark steigend.
Dennoch wird die Erkrankung häufig nicht erkannt – weder von den Betroffenen selbst noch von Hausärzten. Viele Betroffene sind sich gar nicht im Klaren darüber, dass sie an einer Depression leiden. Sie haben das Gefühl, nur sie hätten mit diesem schrecklichen Zustand zu kämpfen.
Oftmals treten körperliche Symptome – etwa Herzbeschwerden, Kopf- oder Kreuzschmerzen oder auch sexuelle Unlust und sexuelle Funktionsstörungen – derart in den Vordergrund, dass den psychischen Beschwerden keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Patienten werden dann hinsichtlich ihrer körperlichen Beschwerden behandelt, die Depression aber wird nicht erkannt.
Viele Menschen scheuen sich, kompetente Hilfe zu suchen, wenn sie sich über längere Zeit niedergeschlagen, interesse-, freud- und antriebslos, erschöpft oder tief traurig fühlen. Falsche Scham und die Angst vor sozialer Ausgrenzung kommen hinzu. Es fällt ihnen schwer, darüber zu sprechen. Die Hemmschwelle, einen Psychiater oder Psychotherapeuten aufzusuchen, ist nach wie vor sehr hoch. Dies führt zu unnötig verlängertem Leid, denn eine Depression ist in den meisten Fällen gut behandelbar.